Seit Beginn der letzten Formula-Student-Saison leisten Framo Morat-Komponenten auf den berühmtesten Rennstrecken Europas ihren zuverlässigen Dienst. Die von Experten der Getriebe- und Antriebstechnik aus Eisenbach entwickelten Ritzelwelle und Polygonwelle sowie Zahnstange sind Bestandteil des Zahnstangenlenkgetriebes im Lenksystem des elektrisch angetriebenen RS17-Rennwagens von Der „Stall“ des Running Snail Racing Teams an der OTH Amberg-Weiden in der Saison 2017 überträgt auf diese Weise die Lenkraddrehung auf die Räder. Die Anforderungen bei der Umsetzung des Projekts betrafen vor allem höchste Präzision in der Welle-Nabe-Verbindung und einen Kern mit hoher Festigkeit und Oberflächenhärte, der durch den Einsatz des Rohstoffs 18CrNiMo7-6 und die thermische Behandlung erreicht wurde.
„Wir waren mit der Ritzelwelle, die bis zur Saison 2015 zum Einsatz kam, nicht zufrieden“, erinnert sich Maximilian Morodan, Student an der Technischen Hochschule Amberg-Weiden und technischer Leiter der Mechanikabteilung des 2004 aus verschiedenen Abteilungen gegründeten Rennteams der Technischen Hochschule Amberg-Weiden. „Wir hatten etwa drei Grad Lenkspiel, was sich negativ auf die Gesamtlenkung unseres Autos auswirkte“, fügte Morodan hinzu. Auf der Suche nach einer Alternative zum RS16-Lenksystem wandte sich unser Entwicklungsteam an die Getriebeexperten von Framo Morat. Die Anfrage zur Zusammenarbeit ging rechtzeitig beim Unternehmen in Eisenbach ein.
Walter Kappeler, Getriebetechnologe bei Framo Morat, beschäftigte sich in seinen eigenen Entwicklungsprojekten mit der Verwendung von Bauteilen mit Mehrkantwelle in modernsten, auf individuelle Kundenbedürfnisse zugeschnittenen Antrieben. „Die Vorteile einer Polygonverbindung als Welle-Nabe-Verbindung sind vielfältig. „Je nach Anwendungsfall werden die Vorteile kleinerer Montageflächen bei gleichem Drehmoment in Bezug auf die Passfederverbindung oder bei der Demontage im Vergleich zu Quer- oder Längspressverbindungen genutzt“, so Kappeler.
Auch für das Running Snail Racing Team hat sich das Pilotprojekt gelohnt . „Im Gegensatz zu den bisher verwendeten Komponenten ist es uns dank der deutlich hochwertigeren Ritzelwelle endlich gelungen, einen Lenker mit minimalem Spiel zu erhalten“, zeigt sich Morodan zufrieden. In der vergangenen Saison konnten wir mit dem 4. Platz beim Rennen in Hockenheim Mitte August einen großen Erfolg feiern. Der Höhepunkt der Saison war der erste Platz des Running Snail Racing Teams beim nächsten Rennen in Ungarn.
Die 2016 mit großem Erfolg begonnene Zusammenarbeit wird auch in der Saison 2017 fortgesetzt. Neben der Weiterentwicklung der Ritzelwelle, bei der der Miniaturisierungsgebot konsequent umgesetzt und eine Steigerung der Frontabdeckung von nahezu 5 % erreicht wurde, Framo Morat liefert nun auch die Zahnstange und das Ritzel. Dank der präzisen Bearbeitung der Zahnradzähne wurde das theoretische Umfangs-/Zahnspiel deutlich reduziert.
Aufgrund der Flexibilität des Projekts konnte Framo Morat die Vorbereitung beider Komponenten innerhalb von acht Wochen abschließen. Im Mai wurde der RS 17 offiziell vorgestellt und durchläuft derzeit intensive Tests und Schulungen. Die Saison 2017 startet für das Running Snail Racing Team im August in Tschechien, Deutschland und Ungarn.